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Durch folgenden Blog möchte Elijah Tabere, kreativer Leiter von IT-Pictures, in regelmäßigen Abständen versuchen, interessante Ereignisse, Begegnungen oder Gedanken, die im Zusammenhang mit unseren Produktionen oder Film allgemein stehen, mit den Viewern zu teilen. Jeder Eintrag darf gern als Gelegenheit angesehen werden, in den Dialog zu treten um Gedanken auszutauschen und Kontakt zu knüpfen. Nutzt dazu einfach den "Antworten" - Button am Ende eines jeden Blog-Eintrags.

24.07.2008Ideenklau / Der Wert einer Idee


Heute habe ich eine sonderbare Entdeckung gemacht, die Anstoß zu mehreren Gedanken für mich war, die ich gerne mit der Welt teilen würde. In der Hoffnung einige Leser erreichen zu können, sollen die folgenden Zeilen inspirieren einer lang vergessenen Kraft im Film wieder Leben einzuhauchen.
Es geht um die IDEE. Großgeschrieben um die Bedeutung derselbigen zu unterstreichen. Bildlich gesprochen natürlich. Denn sie ist ja großgeschrieben und nicht unterstrichen. Wie oben erwähnt ist mir die Bedeutung der Idee in den Sinn gekommen, als ich beim Betrachten einer amerikanischen Tv-Serie unerwartet eine Szene sah, die fast identisch einer Szene aus meinem jüngsten Film "Blow Job - Französisch für Anfängerinnen" glich. Fast identisch weil sie im Grunde genommen auf dem Gerüst der "gleichen" Idee aufgebaut war. Und diese Idee erlaubt nur einen gewissen Spielraum für Aktion in einer Szene, wodurch sich die Szenen notgedrungenermaßen fast wie ein Ei dem anderen glichen. Wie kamen also diese amerikanischen Schreiber an "meine" Idee? Oder wie kam ich an ihre? Wahrscheinlicher als ein gegenseitiger Ideenklau, vermutlich haben die Amerikaner noch nie von mir gehört, ist natürlich, dass eine Idee zur ungefähr gleichen Zeit mehrfach aufgegriffen wurde. Und grundsätzlich ist dies ja auch weder verboten noch verpönt. Wenn man schon klaut, so soll man bei den Besten klauen heisst es doch. Und so schenkte ich dem Zufall kaum größere Beachtung. Was jedoch dabei interessant erschien, ist, dass mir auffiel wie gut die Szene funktionierte. Sowohl bei den Amerikanern mit ihrem dicken Budget und den überbezahlten Schauspielern ALS AUCH bei mir, mit meinem spärlichen Budget und den wesentlich weniger gut bezahlten, aber nicht weniger guten, Schauspielern. Der Grund dafür lag also auf der Hand! Es war der IDEE zu verdanken, die die Szene trug. Die IDEE als solches, überwand alle technischen Hindernisse und tränkte die Szene praktisch in Erfolg, sodass sie, so klein sie auch eigentlich sein mochte, als eindrucksvollste in Erinnerung blieb. Wiederum muss ich erwähnen, dass dies sowohl bei meinem Film, als auch der amerikanischen Produktion der Fall war.
Was schließen wir also daraus? Dass es nicht darauf ankommt wie dick man aufstreicht in einem Film. Massensequenzen, Verfolgungsjagden, Kamerafahrten, bombastischer Ton-Overkill, das alles verbeugt oder sollte sich zumindest ehrfürchtig verbeugen vor der größeren Kraft des Films - der IDEE. Originalität ist dabei natürlich nicht alles. Deshalb schreibe ich auch nicht von der "größten" Kraft des Films, sondern nur der "größeren". Denn wie immer kommt es auf die Interpretation des Stoffes an, die über Durchschnitt und Größe entscheidet. Aber was hängen bleiben sollte ist, dass heutige Filmemacher, meiner egoistischen Meinung nach, verwöhnt von audio-visuellem Schnickschnack sind. Und viel mehr Aufmerksamkeit verlagern sollten zu den eigentlichen Quellen die einen guten Film ausmachen: den guten Ideen. Und damit generell zum durchdachten Film, anstatt dem inzwischen peinlichen Durchschnitt, der massenhaft unsere Videotheken füllt.
Was ist schon Budget, wenn die Ideen fehlen?

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Ideenklau / Der Wert einer Idee24.07.2008

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